Beer Brewing Guide - Step 3: Läutern
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Das Läutern ist ein entscheidender Schritt im Brauprozess, der die Trennung der flüssigen Bierwürze von den festen Malzrückständen ermöglicht. In diesem Text werden wir den Läuterprozess im Hobbybrauermaßstab Schritt für Schritt erklären.
Schritt 1: Vorbereitung der Ausrüstung
Bevor das Läutern beginnen kann, ist die sorgfältige Vorbereitung der benötigten Ausrüstung von entscheidender Bedeutung. Zu den grundlegenden Werkzeugen gehören ein Läuterbottich, und entweder ein Maischesieb, eine Läuterspirale (Läuterhexe) oder einen Läuterboden, sowie ein Ablaufhahn oder ein Ventil, Schläuche und einen Eimer oder Messbecher für den Flüssigkeitsablauf. Stellen Sie sicher, dass alles gründlich gereinigt ist.
Schritt 2: Das Umfüllen der Maische
Für den der mit einer Läuterspirale, einem Läuterblech oder Maischesack (BIAB - Brew In A Bag) direkt im Maischebottich arbeitet entfällt das umfüllen. Das Läutern findet dann direkt vom Maisch- und Läuterbottich in die Sudpfanne statt. Wer denselben Topf zum Maischen und zum Kochen benutzt, braucht ein Puffergefäß (z.B. Eimer).
Nachdem die Maische ihre Rastzeit im Maischegefäß abgeschlossen hat, wird sie mithilfe von Messbechern oder umschütten des Topfes in den Läuterbottich umgefüllt. Dieser Läuterbottich ist entweder mit einem speziellen Sieb oder einem Läuterboden ausgestattet, der es ermöglicht, die klare Würze von den festen Malzrückständen zu trennen.
Schritt 3: Läuterruhe und Vorlauf
Nach dem Überführen der Maische hält man eine Läuterruhe von 10-15 Minuten ein, damit sich der Treber absetzen kann und sich ein Filterkuchen bildet. Beim Vorlauf zirkuliert man die Würze innerhalb des Läuterbottichs über den Ablasshahn mithilfe eines Messbechers. Man wiederholt diesen Schritt, bis die Würze klar läuft, also wenige bis keine Feststoffe mehr aus dem Hahn laufen.
Schritt 4: Läutern der Vorderwürze
Nachdem die Würze klar läuft füllen wir die ablaufende Vorderwürze, so nennt man den extraktreichen ersten Teil der Läuterwürze, in die Sudpfanne in der wir danach kochen wollen. Achtet bitte darauf, dass die Würze nicht plätschert, sondern nutzt den Messbecher oder einen Schlauch, um für den Biergeschmack schädlichen Sauerstoffeintrag zu vermeiden.
Bevor der Treberkuchen anfängt trocken zu laufen, geben wir den Nachguss. Faustregel ist 1cm Würze über dem Treberkuchen. Man kann bei trüber Würze mit dem Maischepaddel die verbleibende Würzemenge prüfen. So verhindern wir, dass sich bei feiner Schrotung der Treberkuchen zuzieht und keine Läuterwürze mehr hindurchfließt.
Schritt 5: Der Nachguss
Um sicherzustellen, dass alle wertvollen Zuckerarten aus der Maische extrahiert werden, wird heißes Wasser über die festen Rückstände (den Treber) gegossen. Dieser Vorgang wird als Nachguss bezeichnet und trägt zur Erhöhung der Würzeausbeute bei. Die Temperatur des nachgespülten Wassers kann variieren, sollte jedoch in der Regel zwischen 75°C und 78°C liegen.
Schritt 6: Das Würze überführen
Wer aus einem Maisch und/oder -Läuterbottich die Würze gewinnt muss diese anschließend in den Braukessel transferieren. Hier findet nun das Kochen statt, bei dem Hopfen hinzugefügt und die Würze sterilisiert wird. Das Überführen der Würze in den Braukessel sollte vorsichtig geschehen, um Verwirbelungen und damit übermäßiger Sauerstoffeintrag zu vermeiden und den klaren Zustand der Würze zu erhalten.
Schritt 7: Die Ermittlung der Stammwürze
Während des Läuterprozesses wird die Stammwürze gemessen. Dieser Wert gibt an, wie viel Zucker aus dem Malz extrahiert wurde und ist entscheidend für die Festlegung des Alkoholgehalts des fertigen Bieres. Er wird in Deutschland in Grad Plato (°P) angegeben. Beachten Sie, dass dieser Wert während des Kochens durch Verdampfung von Wasser noch steigen wird! Messen können Sie diesen mithilfe einer Spindel oder eines Refraktometers.
Erfahrt hier mehr über Messen der Stammwürze.
Schritt 8: Die Reinigung der Ausrüstung
Nachdem die Würze erfolgreich überführt wurde, ist es wichtig, die gesamte Ausrüstung gründlich zu reinigen. Dies verhindert mögliche Kontaminationen bei künftigen Brautagen und trägt zur Qualität Ihres Bieres bei.
Schlussbemerkungen
Das Läutern ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur Herstellung handwerklicher Biere. Durch sorgfältige Vorbereitung, präzises Abtrennen der Feststoffe und die Kontrolle der Würzeausbeute können Hobbybrauer die Qualität und den Geschmack ihres Bieres steuern. Das Läutern bietet Raum für Kreativität und Experimente, und mit Erfahrung und Hingabe können Sie einzigartige Biere mit individuellem Charakter brauen. Es ist ein Prozess, der die Leidenschaft für das Bierbrauen im Hobbybrauermaßstab zum Leben erweckt.
Läuteroption | Vorteile |
Maischesack (25 Liter)
14,95€ | Vorteile:
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Läuterspirale
34,95€ | Vorteile:
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MatMill Läuterblech (31,6 cm)
44,95€ | Vorteile:
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Malzrohr im Brausystem
Je nach Brausystem | Vorteile:
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