Wenn wir ehrlich zu uns sind, wissen wir, dass wir eigentlich das ganze Jahr über Bier zuhause brauen oder es zumindest wollen. Die Kälte sorgt nicht nur dafür, dass Aktivitäten draußen an Attraktivität verlieren, sondern sie sorgt auch dafür, dass Biere konstanter Gären und eine, mit warmem Dampf gefüllte, Braustube noch einladender wirkt.
Bis weit in die Moderne war in manchen Teilen Deutschlands das Brauen nach Georgi (23. April) sogar untersagt gewesen. Erst ab Michaelis (29. September) durften die Maischebottiche wieder in Betrieb genommen werden. Das lag zum einen an den – ohne Hilfsmittel zur Kühlung – einhaltbaren Gärtemperaturen, zum andern aber auch an der Brandgefahr, da jedes Erhitzen des Sudes mit einer Feuerstelle einherging. Das letzte Bier was Brauer oder Brauerin brauten, nannte man dem Monat nach „Märzen“. Etwas stärker damit es den Sommer über halt und sogar die Zeit bis Michaelis durchstand.
Heute denken wir bei Winterbier dagegen an schwere dunkle Biere, ergänzt durch Gewürze wie Zimt, Kardamom oder Nelke. Wegen der Röstmalze fast schon schwarz und in jeder kleinen Craftbier-Brauerei zu finden.
Und nicht nur die kleinen Brauereien nehmen diesen Trend mit. Zum winterlichen Lebkuchen Ale der Mashsee-Brauerei und dem schweren Salonsozialisten von Landgang erweitern in der Winterzeit auch große Brauereien ihr Sortiment. So bringt sogar die Bitburger Brauerei in der kalten Jahreszeit einen Winterbock in die Getränkemärkte.
Für euch, die ihr vielleicht – wie in alten Tagen – nur zwischen November und Februar konstant untergärig brauen könnt, ist es also nicht zwangsläufig Zeit für schwere Stouts und würzige Aromabiere, sondern für ein Helles, ein Pils, ein Export oder eben ein Märzen. Der Bierstil Märzen hat sich über die Jahrhunderte im Übrigen sehr verändert und ist heute süffiger als damals und nur noch etwas alkoholhaltiger als seine untergärigen Cousins. In manchen Teilen Deutschlands ist es zudem kaum vom Bierstil Export zu unterscheiden, da sie sich sogar in ihrer Farbe und Klarheit sehr ähneln.
Aber egal was ihr braut. Braumarkt wünscht in jedem Falle „Prost“!
Im folgenden ein Paar Produkte, die euch in dieser Jahreszeit interessieren könnten: